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Aktuelle Version vom 3. Juli 2022, 19:54 Uhr
Sima[Bearbeiten]
Eines der Grundprinzipien des buddhistischen Ordenslebens ist es, dass alle Entscheidungen und formellen Handlungen von allen Mönchen gemeinsam und in Eintracht durchgeführt werden. Diese offiziellen "Transaktionen" werden „Saoghakamma“ gennant. Dazu zählen z.B. Ordinationen, die vierzehntägige Rezitation der Ordensregeln (patimokkha), die Zuteilung einer Kathinarobe, Übertragen von Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten (z.B. bei Bauprojekten), das Schlichten von Meinungsverschiedenheiten und vieles mehr. Alle Mönche müssen sich zum Zweck der Durchführung solcher Saoghakammas versammeln und gemeinsam entscheiden.
Aber was bedeutet "alle Mönche"? Alle Mönche auf der Welt? Wohl kaum. Alle Mönche in einem Land? Auch das wäre undurchführbar. Es handelt sich um alle Mönche, die sich zum Zeitpunkt der jeweiligen Transaktion innerhalb eines vorher festgelegten Gebiets befinden. Ein solches Gebiet nennt man "Sima".
Der Vinaya (die Ordensdisziplin) erlaubt verschiedene Arten von Sima, je nach den gegebenen Umständen. Wenn zum Beispiel eine Gruppe von Mönchen in der Wildnis unterwegs ist und sich etwa zur Pattimokkharezitation versammelt, dann wird ein Umkreis von knapp 100 Metern um die Gruppe herum automatisch zur Sìmá. Jeder Mönch, der zufällig in diesen Kreis eintritt, darf, soll und muss dann an der Gemeinschaftshandlung teilnehmen – anderfalls wäre sie ungültig. In zivilisierten Gebieten kann man Verwaltungsgrenzen als Sìmá verwenden,
Die bereits erwähnten Simas nennt man "nicht abgesteckte" oder "nicht abgebundene" Simas (abaddhasima), weil von Seiten der Mönche keine Maßnahmen zur Markierung der Gebiete erforderlich sind. Es gibt noch eine andere Form, die so genannte „abgesteckte“ Sima (baddhasima), bei der mit vorher vereinbarten Grenzzeichen ein Gebiet speziell nur für Saoghakammas markiert wird. Diese Grenzzeichen können Bäume oder Felsen sein, Wege, Flüsse und sogar Termitenbauten. In vielen Klöstern sieht man in Stein gemeißelte Dhammaräder. Darunter befinden sich vergrabene Steinkugeln. Diese sind solche Grenzzeichen, auf Páli „nimitta“. Eine abgesteckte Sìmá hat den Vorteil, dass man Lage und Größe optimal den jeweiligen Erfordernissen anpassen kann.
Quelle: Erläuterung aus dem Waldkloster Muttodaya
Die Seite wurde erstellt von Kurt Singer
Zur Erleichterung: hier das Quellenverzeichnis und die Abkürzungen
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