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Von nun an lehrt er 45 Jahre lang, gründet einen Mönchs- und einen Nonnenorden und gewinnt viele Laienanhänger. Er stirbt mit 80 Jahren und empfiehlt kurz vor dem Tod seinen Anhängern, seiner Lehre nicht blind zu folgen, sondern alles anhand der eigenen Erfahrung zu überprüfen. | Von nun an lehrt er 45 Jahre lang, gründet einen Mönchs- und einen Nonnenorden und gewinnt viele Laienanhänger. Er stirbt mit 80 Jahren und empfiehlt kurz vor dem Tod seinen Anhängern, seiner Lehre nicht blind zu folgen, sondern alles anhand der eigenen Erfahrung zu überprüfen. | ||
===Die Herkunft des Buddha=== | |||
Um 563 v. Chr., so die Gelehrten, wurde Buddha als Siddhattha Gotamo (Gautama) in Kapilawastu geboren. Eine wachsende Zahl von Gelehrten folgt einer anderen Chronologie, die das Leben des Buddha um etwa 80 Jahre später verlegt. Die genauen Lebensdaten Siddhartha Gautamas sind in der Wissenschaft umstritten. Die ältesten Berechnungen legen als Todesjahr 543 v. Chr. fest. Später nahm man als Geburtsjahr den Mai 563 v. Chr. und als Todeszeit den Mai/April 483 v. Chr. an; dieser Berechnung lag der überlieferte Abstand von 218 Jahren zwischen dem Tod des Buddha und der Herrscherweihe Ashokas zugrunde. Die neuere Forschung folgt dieser traditionellen Datierungen nicht mehr. Gegenwärtig werden unterschiedliche Datierungen diskutiert, alle um Jahrzehnte später als die herkömmlichen Annahmen. Die heute vorherrschenden Ansätze für die Todeszeit schwanken zwischen ca. 420 und ca. 368 v. Chr. | |||
Wie bei der geschichtlichen Verarbeitung eines solchen spirtuellen Führers, der die menschliche Zivilisation so machtvoll beeinflußt hat, nicht anders zu erwarten, werden um Leben und Wirken des Buddha Mythen und Legenden gebildet. Sie sollen seine spirituelle Hoheit in einem besonders glanzvollen Licht erscheinen lassen. Es wurde damals ja alles mündlich überliefert, da man der Schrift nicht zutraute, wahrheitsgemäße Aussagen festzuhalten. In der ältesten Quelle über das Leben des Buddha, dem Sutta Pitaka des Pali- Kanon findet sich aber eine Reihe von Texten, aus der man ein ziemlich realistisches Bild seines Lebens konstruieren kann. | |||
Sein Vater war nach der indischen Überlieferung ein reicher Grundbesitzer namens Suddhodana aus der Sippe der Gautama vom stolzen Sakya-Stamm. Das war einer der wohlhabendsten Kriegerstämme seiner Zeit. Die Legende macht ihn gelegentlich zum König von Kapilavatthu, einem Land am Fuße des Himalajagebirges und heute eine Stadt in Nepal. In Wirklichkeit aber war der Staat der Sakyer dem mächtigen Staat von Kosala, dem heutigen Uttar Pradesh, tributpflichtig. Der Vater war also wahrscheinlich der Oberste des regierenden Ältestenrates, denn es war wohl eine oligarchische Republik. | |||
Verheiratet war Suddhodana mit zwei Frauen, den Schwestern Maya und Mahapajapati Gotami. Maya wurde die Mutter von Siddhattha Gautama, der später zum Buddha werden sollte, und mit Mahapajapati Gotami hatte er den Sohn Nanda und die Tochter Sundarinanda. Alle lebten zusammen in einem Palast. | |||
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Version vom 21. August 2024, 08:46 Uhr
(Der) Buddha
s.a. Samma-sambuddha
Der "Vollkommen Erleuchtete" oder "Erwachte", bezeichnet einen Menschen, der die zur Erlösung führende Lehre, nachdem sie der Welt verloren gegangen ist, aus sich selber heraus wieder entdeckt, selber verwirklicht und der Welt verkündet.
"Da erkennt ein Mensch in den zuvor ungehörten Dingen selber die Wahrheit und erlangt darin die Allerkenntnis und in den Kräften die Meisterschaft. Diesen Menschen bezeichnet man als "Vollkommen Erleuchteten'." (Puggala-Pannatti 29, übersetzt von Nyanatiloka) Die allen Buddhas eigentümliche, jedesmal wieder von ihnen aufs neue entdeckte und der Welt enthüllte Lehre bilden die vier Edlen Wahrheiten (sacca) vom Leiden, seiner Entstehung, seiner Erlöschung und des zur Leidenserlöschung führenden achtfachen Pfades.
Der Buddha ist keine einmalige Figur wie Christus, Mohammed, Moses oder Abraham. Buddha ist vielmehr ein Titel, oder eine "Berufsbezeichnung". Es gab vor dem historischen Buddha Siddharta Gautama Shakyamuni Buddhas, es wird nach ihm Buddhas geben. Ferner gibt es Pratyeka-Buddhas, "Privat-Buddhas" oder "Buddhas für sich selbst", die zwar die Buddhaschaft erlangt haben, aber den "Dharma" (Lehre) nicht lehren. Und es gibt Transzendente Buddhas, Buddhas, die nicht auf Erden leben (allerdings irdische Entsprechungen haben). Und dann gibt es Ur- oder Adibuddhas - Buddhas, die immer waren und immer sein werden, und sich damit unseren monotheistischen Gottesvorstellungen annähern. Aber all diese Buddhas sind spätere Entwicklungen eines Buddhismus als Religion.
Der Buddha ist kein Gott. Er ist vielmehr ein ganz außergewöhnlicher Mensch, der etwas erreicht hat, was als unerreichbar galt. Er ist anders, überlegen, zeigt einen neuen Lebensentwurf. Insofern wird er verehrt, respektiert, als Vorbild betrachtet. Karl Jaspers zählt ihn neben Sokrates, Christus, Konfuzius zu den "vier maßgebenden Menschen" (1964). Der historische Buddha spricht übrigens nicht davon, dass er eine Lehre entwickelt, sondern - bescheiden -, dass er eine Lehre "wiederentdeckt" habe. Er erhebt also keinen Anspruch auf geistiges Eigentum. Das Geburtsjahr Gautamas, des späteren Buddha, wird in verschiedenen Quellen unterschiedlich angegeben. Die thailändische Zeitrechnung beginnt mit dem Tod des Buddha im Jahr 543 v.Ch. und wird in Thailand seit 1912 angewendet. Dort schreibt man also jetzt, 2024, das Jahr 2567. Ich folge dieser Zeitrechnung, da es in Bezug auf Thailand den einzigen Sinn macht.
„Buddha“ ist kein Name, sondern ein Titel und bedeutet „Der Erwachte“. Dementsprechend heißt es: der Buddha. Weitere Titel sind: der Vollkommene, der Vollendete, der Tathagata, der Erhabene.
Der Buddha war ein Mensch, kein Gott.
Überblick über das Vorleben und Leben des Buddha
Siddhartha Gotama (Sprache: Pali) oder Gautama (Sprache: Sanskrit), der spätere Buddha, wurde etwa 563 v. Chr. in Lumbini, nahe der Stadt Kapilavastu (im heutigen Nepal) geboren und starb im Alter von 80 Jahren. Er war also Zeitgenosse von Konfuzius (vermutlich 551-479 v. Chr.). Gautama entstammte dem Geschlecht der Sakyer (daher auch die Bezeichnung Buddha Sakyamuni) und verbrachte eine unbeschwerte Jugend im materiellen Überfluss, heiratete mit 16 Jahren und hatte einen Sohn.
Mit 29 Jahren verläßt er die Palastanlage seiner Familie und begegnet dabei zum ersten Mal einem Greis, einem Schwerkranken und einem Toten. Nun weiß er, dass Alter, Krankheit und Tod unausweichlich mit dem menschlichen Leben verbunden sind. Die ihm bislang selbstverständlichen Vergnügungen verlieren ihren Reiz und er beschließt, von jetzt an die Grundlage für nicht vergängliches, dauerhaftes Glück zu suchen.
Nach sechs Jahren voll vergeblicher Versuche, dies zu erreichen – ob durch Askese oder die Auseinandersetzung mit den besten Philosophien seiner Zeit -, setzt er sich in der Nähe des heutigen Bodh-Gaya unter einem Feigenbaum nieder und verspricht, nicht wieder aufzustehen, bevor er sein Ziel erreicht hat. Schließlich erkennt er in tiefer Meditation das Wesen des Geistes und wird damit erleuchtet, also ein Buddha, ein „vollkommen Erwachter“.
Von nun an lehrt er 45 Jahre lang, gründet einen Mönchs- und einen Nonnenorden und gewinnt viele Laienanhänger. Er stirbt mit 80 Jahren und empfiehlt kurz vor dem Tod seinen Anhängern, seiner Lehre nicht blind zu folgen, sondern alles anhand der eigenen Erfahrung zu überprüfen.
Die Herkunft des Buddha
Um 563 v. Chr., so die Gelehrten, wurde Buddha als Siddhattha Gotamo (Gautama) in Kapilawastu geboren. Eine wachsende Zahl von Gelehrten folgt einer anderen Chronologie, die das Leben des Buddha um etwa 80 Jahre später verlegt. Die genauen Lebensdaten Siddhartha Gautamas sind in der Wissenschaft umstritten. Die ältesten Berechnungen legen als Todesjahr 543 v. Chr. fest. Später nahm man als Geburtsjahr den Mai 563 v. Chr. und als Todeszeit den Mai/April 483 v. Chr. an; dieser Berechnung lag der überlieferte Abstand von 218 Jahren zwischen dem Tod des Buddha und der Herrscherweihe Ashokas zugrunde. Die neuere Forschung folgt dieser traditionellen Datierungen nicht mehr. Gegenwärtig werden unterschiedliche Datierungen diskutiert, alle um Jahrzehnte später als die herkömmlichen Annahmen. Die heute vorherrschenden Ansätze für die Todeszeit schwanken zwischen ca. 420 und ca. 368 v. Chr.
Wie bei der geschichtlichen Verarbeitung eines solchen spirtuellen Führers, der die menschliche Zivilisation so machtvoll beeinflußt hat, nicht anders zu erwarten, werden um Leben und Wirken des Buddha Mythen und Legenden gebildet. Sie sollen seine spirituelle Hoheit in einem besonders glanzvollen Licht erscheinen lassen. Es wurde damals ja alles mündlich überliefert, da man der Schrift nicht zutraute, wahrheitsgemäße Aussagen festzuhalten. In der ältesten Quelle über das Leben des Buddha, dem Sutta Pitaka des Pali- Kanon findet sich aber eine Reihe von Texten, aus der man ein ziemlich realistisches Bild seines Lebens konstruieren kann.
Sein Vater war nach der indischen Überlieferung ein reicher Grundbesitzer namens Suddhodana aus der Sippe der Gautama vom stolzen Sakya-Stamm. Das war einer der wohlhabendsten Kriegerstämme seiner Zeit. Die Legende macht ihn gelegentlich zum König von Kapilavatthu, einem Land am Fuße des Himalajagebirges und heute eine Stadt in Nepal. In Wirklichkeit aber war der Staat der Sakyer dem mächtigen Staat von Kosala, dem heutigen Uttar Pradesh, tributpflichtig. Der Vater war also wahrscheinlich der Oberste des regierenden Ältestenrates, denn es war wohl eine oligarchische Republik.
Verheiratet war Suddhodana mit zwei Frauen, den Schwestern Maya und Mahapajapati Gotami. Maya wurde die Mutter von Siddhattha Gautama, der später zum Buddha werden sollte, und mit Mahapajapati Gotami hatte er den Sohn Nanda und die Tochter Sundarinanda. Alle lebten zusammen in einem Palast.
Die Seite wurde erstellt von Kurt Singer
Zur Erleichterung: hier das Quellenverzeichnis und die Abkürzungen
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