Skandhas
Skandhas [Skrt., Pali: Khandha], fünf. *4
Die fünf Skandhas (rupa, vedana, samjna, samskara, vijnana) charakterisieren das situative Dasein. Das, was gewöhnlich als Ich bezeichnet wird, gewinnt seinen Sinn durch diese fünf Aspekte. Das Ich "leiht" sich seine Identität von den fünf Skandhas: wir vermeinen die fünf Skandhas als unser Ich. Die fünf Skandhas stellen einen unaufhörlichen Prozeß dar, in dem sich die verschiedenen Situationen dem verblendeten Geist zeigen. Dieser kontinuierliche Prozeß wird durch Gefühle (verdana) und Begriffe (samjna, vijnana) angeregt und führt immer wieder in unerwünschteSituationen (Vier Wahrheiten; samsara). Die Skandhas sind leer (rupa), d. h. sie besitzen keine unabhängige, substantielle Natur, die ergriffen werden könnte. Beim Versuch, den Prozeß der Skandhas zu ergreifen und durch Begriffe zu begreifen entsteht der Schein substantieller Dinge und daraus Leiden. Die fünf Skandhas werden auch zu zwei Gruppen (nama-rupa) zusammengefaßt. Sie spielen eine vielfältige Rolle im Tantra und Dzogchen (als fünf Weisheiten, fünf Farben des Regenbogens, fünf Bodhisattvas, usw.); im Sterbeprozeß geht das Tibetische Totenbuch von einer schrittweisen Auflösung der fünf Skandhas aus.